BR 42

Letzte Aktualisierung:
Montag, 16. Dezember 2024

© Dr. Wolfgang Kreinberg

Fusion

Die Kriegslokomotive BR 42 (KDL 3) wurde von der Deutschen Reichsbahn in hoher Stückzahl beschafft.

Im Gegensatz zur BR 52, die aus der BR 50 hervorging, handelte es sich bei der BR 42 um eine komplette Neukonstruktion. Vielleicht ist diese Maschine auch deshalb eine der markantesten Erscheinungen deutscher Dampflokomotiven. Sie war für schwere Güterzüge vorgesehen, die mit der Baureihe 52, der leichteren KDL 1, nicht wirtschaftlich befördert werden konnten und sollte mit 17 t Achslast auch auf Strecken fahren, die von der schweren BR 44 nicht mehr genutzt werden konnten. Man sieht der BR 42 die schlichte Bauart der Kriegslokomotiven an: Ein geschlossenes Führerhaus mit nur einem Seitenfenster, die einfacheren Degenkolb Windleitbleche und Scheibenvorlaufräder sind äußere Kennzeichen dieser Maschine. Dennoch bietet sie einen besonderen optischen Eindruck, der vor allem durch die in den Zylinderblock integrierten Laternen und das kurze zu den Zylindern abfallende Umlaufblech bestimmt wird. Auch die Domanordnung und - verkleidung hebt sich deutlich von der anderer Baureihen ab.

Die Deutsche Bundesbahn übernahm noch 649 dieser Lokomotiven, als 1957 das Saarland wieder zur BRD kam, wurden 21 Maschinen der BR 42 zusätzlich übernommen. Sie waren bei der DB bis Oktober 1962 vor allem vor Erzzügen und im schweren Verschubdienst eingesetzt. Bei der DRO kamen die 42er länger zu Ehren, erst im Bestand 1970 waren sie nicht mehr geführt, die letzten Einsätze wurden 1969 dort verzeichnet. Da die BR 42 zu DRG-Zeiten ursprünglich vor allem auch zum Betrieb auf den österreichischen Strecken konzipiert war, ist es nicht verwunderlich, dass dort nach dem 2. Weltkrieg auch einige Exemplare verblieben. Die Wannentender wurden später auch mit einer Kabine versehen, ähnlich des Kabinentenders der BR 50 bei der DB. Ende der 1960er Jahre nahte jedoch auch in Österreich das Ende der 42er Baureihen, die vorwiegend auf der Semmeringbahn eingesetzt wurden.

Museal erhalten geblieben ist in Österreich die BR 42.2708 der ÖGEG. In Luxemburg steht heute noch die CFL 5519 als letztes betriebsfähiges Exemplar dieser Baureihe unter Dampf und kommt bei Sonderfahrten auch regelmäßig nach Deutschland.

 

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